How to be an artist

 

Lass dich fallen.
Lerne Schlangen beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten. 
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die „Ja“ sagen und 
Verteile sie überall in deinem Haus. 
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit. 
Freue dich auf Träume. 
Weine bei Kinofilmen.
Schaukle so hoch du kannst 
Mit deiner Schaukel bei Mondlicht. 
Pflege verschiedene Stimmungen.
Verweigere dich, verantwortlich zu sein.
Tue es aus Liebe.

Mache eine Menge Nickerchen.

Gib weiter Geld aus. Mache es jetzt.

Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei.
Lache eine Menge.
Bade im Mondlicht. 
Träume wilde phantastische Träume.
Zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag. 
Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern.
Höre alten Leuten zu. 

Öffne dich. Tauche ein.

Sei frei. Preise dich selbst.

Lass die Angst fallen.
Spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in dir.
Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken.
Werde nass.
Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe. 

... und ich sage: Tanze so viel wie möglich.

(Joseph Beuys)

Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.

(Albert Einstein)

In andenken an die vielen Schluck-aufs seit dem 21.04.2009:

 

Eine gute Fee

Und irgendwann spürst du in einem Winkel deiner Seele einen leisen Lufthauch, als ob eine gute Fee einen Flügelschlag tut, und plötzlich weißt du: Jemand hat an dich gedacht.

© Jochen Mariss, (*1955), Autor und Fotograf

 

 

 

Ist es denn nicht möglich,
sich täglich nahe zu sein,
ohne alltäglich zu werden –
voneinander entfernt zu sein,
ohne sich zu verlieren ...?

Beziehungsweise
sich maßlos zu lieben,
ohne sich lieblos zu maßregeln –
einander gewähren zu lassen,
ohne die Gewähr zu verlieren ...?

Beziehungsweise
einander sicher zu sein,
ohne sich abhängig zu machen –
einander Freiheit zu gewähren,
ohne sich unsicher zu werden ...?

 

© Jochen Mariss, (*1955), Autor und Fotograf